Laserauftragschweißen - eine Alternative zum Verchromen

Laserauftragschweißen - die kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zum Verchromen

Das weniger bekannte Laserauftragsschweißen ist zu Zwecken des Verschleißschutzes und der Reparatur genauso wirkungsvoll wie das Verchromen und sehr vielseitig einsetzbar. Weitere Bezeichnungen für das Laserauftragschweißen sind Laserbeschichten, Cladding oder auch Aufpanzern.

Wirtschaftlich betrachtet, ist das Laserbeschichten eine kostengünstige Alternative zum Verchromen, das erhebliche Nachteile mit sich bringt: Abgesehen von der Gefährlichkeit für die Umwelt, sind sehr aufwändige Vor- und Nacharbeiten erforderlich und das Verfahren ist sehr zeitintensiv.

Das Verchromen

Das Verchromen ist ein oft angewandtes Verfahren der Oberflächentechnik (Galvanotechnik), das darauf abzielt stark beanspruchte Neuteile der Industrie zu schützen oder verschlissene Werkstücke zu reparieren. Dabei erfolgt die Erzeugung des Chromüberzuges in einem Chrombad, fachmännisch Chromelektrolyt genannt. Chromelektrolyte für die Hartverchromung basieren auf sechswertigen Chromverbindungen, die sehr giftig, stark ätzend und krebserregend sind.

Vor dem Verchromen sollte das Material entfettet, geschliffen und poliert werden, denn die Werkstücke müssen schon vor dem Veredeln eine sehr hohe Oberflächengüte aufweisen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. In den Chrombädern scheidet sich an erhabenen und scharfkantigen Stellen mehr Chrom ab als in Vertiefungen. Je dicker die Chromauflage, umso größer werden diese Unterschiede, die dann wieder eine aufwändige Nacharbeit an dem sehr harten Material notwendig macht.

Letztlich ist die Verchromung auch ein sehr zeitauwändiges Verfahren, da die Bauteile teilweise tagelang bis zum gewünschten Ergebnis im Chrombad verweilen müssen. Mit Vor- und Nacharbeiten ist das Verchromen damit ein ziemlich Zeitfresser.

Verchromen und Umwelt

Die EU-Kommission hat entschieden aus Gründen des Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzes Chrom(VI) und weiteren Chromverbindungen ab dem 21. September 2017 in Europa zu verbieten. Diese gefährlichen Substanzen werden ab diesem Zeitpunkt nur noch mit Sondergenehmigungen verwendet werden dürfen, deren Auflagen sehr hoch sind. Für jede Anwendung ist nachzuweisen, dass keine Alternativsubstanz zur Verfügung steht und dass der Nutzen des Verfahrens höher ist als seine Risiken.

Es ist natürlich fraglich, ob alle betroffenen Galvanobetriebe eine Zulassung erlangen bzw. es schaffen werden, ein Alternativverfahren anzubieten, das die bisherigen Anforderungen erfüllt.

Laserauftragschweißen als Alternative

Natürlich kann das Laserauftragschweißen nicht jeden Fall abdecken, bei dem bisher verchromt wird. Jedoch gerade im Bereich Verschleißschutz und Reparatur ist es eine sehr interessante Alternative, zumal es deutlich schneller und weniger aufwändig ist.

Als Vorbehandlung reicht in der Regel ein einfaches Entfetten aus. Nur sehr stark beschädigte Teile sollten durch Fräsen oder Schleifen auf eine definierte Oberfläche gebracht werden. Das Auftragschweißen selbst erfolgt dann sehr schnell und mit einer gleichbleibenden Oberflächenqualität. Bei Verschleißschutzanwendungen muss in der Regel nicht mehr nachgearbeitet werden, bei Reparaturen wird die Endkontur durch spanende oder schleifende Verfahren wiederhergestellt.

Hinsichlich des Materials ist das Laserauftragschweißen sehr flexibel, da hier die unterschiedlichsten Materialien und Hartstoffe eingesetzt werden können, um eine optimal an den Anwendungsfall angepasste Oberfläche zu erhalten. Damit ist das Laserauftragschweißen eine sehr interessante und kostengünstigere Alternative zum Verchromen.