Das Hartverchromen
Das Hartverchromen oder Dickverchromen bezeichnet ein Verfahren der Galvotechnik, bei dem chromhaltige Schichten aus Gründen des Verschleißschutzes bis zu mehreren mm dick auf ein Werkstück aufgetragen werden.
Hartverchromte Schichten werden gerne eingesezt, da sie abgesehen von der Dicke auch sehr hart sind. In der richtigen Schichtkombinationen qualifizieren sich Hartverchromungen durch eine gewisse Resistenz gegen Chemikalien.
Diese Vorteile überwiegen oft die Nachteile, jedoch sind letztere nicht unerheblich: Die Schichten bilden oft Rissnetzwerke aus, mögen höhere Temperaturen nicht und deren Verarbeitung ist nicht einfach. Die Werkstücke müssen vor dem Hartverchromen nicht nur entfettet sondern auch geschliffen sein. Da die Bauteile dann bis zu mehreren Tagen im Chrombad bleiben, ist das Hartverchromen mit den Vor- und Nacharbeiten ziemlich zeitaufwändig.
Hartverchromen problematisch durch Chrom(VI)
Chrom(VI) ist für Menschen ein wenig sympathischer Stoff. Er ist als krebserrend und erbgutverändernd eingestuft und dazu noch sehr giftig. Aus diesem Grunde hat die EU-Kommission ihn durch die Reach-Verordnung zum 21.09.2017 verboten.
Firmen dürfen diesen Stoff dann nur noch verarbeiten, wenn sie eine Sondererlaubnis der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) erhalten haben. Dabei ist für die jeweilige Anwendung zu zeigen, dass es keine adäquate Alternative gibt und dass das Ergebnis das gesundheiltliche Risiko rechtfertigt.
Damit ist fraglich, ob es Sinn macht, eine Sondererlaubnis für das Hartverchromen zu bekommen, ist doch das erklärte langfristige Ziel der EU, diesen Stoff komplett zu ersetzten. Es ist besser, von vorneherein nach geeigneten Alternativen zu suchen.
Laserauftragschweißen als Alternative
Wie das Hartverchromen ist auch das Laserauftragschweißen ein Verfahren, das häufig für den Verschleißschutz eingesetzt wird. Hier werden jedoch je nach Verschleißfall unterschiedliche Materialien verwendet, um immer eine optimale Oberfläche zu erhalten.
Das Bauteil muss entfettet, bei Reparaturen ggf. durch spanende Verfahren vorbearbeitet werden. Das Auftragschweißen wird dann mit einer gleichbleibenden Oberflächenqualität - je nach Größe der zu beschichtender Fläche innerhalb von Minuten oder Stunden durchgeführt. Eine Nacharbeit durch Fräsen, Drehen oder Schleifen ist nur notwendig, wenn die Oberfläche definiert sein muss.
Das Laserauftragschweißen stellt somit für viele Anwendungen eine schnelle und umweltschonende Alternative zum Hartverchromen dar.
Vorteile Laserauftragschweißen
- sehr schnell
- große Materialauswahl
- geringe Vor- und Nacharbeit
- gleichmäßiger Auftrag